MACERATIONCARBONIQUE

MACERATIONCARBONIQUE

Macération Carbonique 

«le phénomène naturel defermentation intracellulaire»

 

GESCHICHTE I

• Bereits 1872 durch Pasteur beschrieben « Pourquoi le goût de la vendange diffère de celui du raisin » 

• 1935: M. Flancy erkennt Potential für die franz. Weinbereitung durch gezielte Förderung der MC

• Aber erst ab den späten 60er Jahren gezielte Anwendung im franz. Midi, im Beaujolais Bereitung des Primeurs; angetrieben durch André & C. Flancy

• „Jede Rebsorte in jedem Gebiet erfordert Sonderregeln für die Weingärung unter Berücksichtigung des Kellers, des Klimas und des angestrebten Weintyps“

 

GESCHICHTE II

• 1967 erstmals Versuche mit Portugieser in Württemberg 

• Seit 1997 mehrere Diplomarbeiten in Gm, die sich mit MC auch in modifizierter Form beschäftigen

• Heute weltweit bekannt, vorwiegend von Spezialisten und Individualisten angewandt

 

ERGEBNIS

Ein Rotwein, der sich durch eine besondere Frische und Frucht auszeichnet.

 

AUFBAU DER ANAEROBEN VERHÄLTNISSE

• CO2–Begasung

• N2–Begasung

• Begasung mit anderen inerten Gasen

• Gärender Most oder Maische am Boden des Tanks→Die Resultate sind etwa gleich

 

METABOLISMUS DER TRAUBE UNTER ANAEROBEN VERHÄLTNISSEN

• Co2-Atmosphäre (< 1% O2)

• Co2-Aufnahme besonders zu Beginn

• Aktivierung der Enzymsysteme (anaerober Metabolismus)

• Bildung von 1-2,5% vol. Ethanol, bei gleichzeitigem Malatabbau (32-57% des Ursprungsniveaus)

• Rebsorten-& Temperaturabhängigkeit

• Nach 2-3 Tagen: Diffussion von Polyphenolen ins Beerenfleisch

• Veränderung des Aromas & der Säurestruktur

• Erhöhung des Methanolgehaltes durch Pektinabbau

• Veränderung der Stickstoffverbindungen fördern Endvergärung und BSA

 

METABOLISMUS DER TRAUBE UNTER ANAEROBEN VERHÄLTNISSEN

Weitere Anabolite:

• Acetaldehyd21 –46 mg/l

• Glycerin1,45 -2,42 g/l

• Succinat300 mg/l

• Acetat40 –60 mg/l

 

VERFAHRENSTECHNIK I

Rahmenbedingungen: 

• 100% gesundes Lesegut (keine Botrytis o.ä.)

• schonendes Ernteverfahren zum Schutz ganzer Beeren (Handlese)

• schonender Traubentransport (Kleinkisten, ca. 15 Kg)

• schonende Fördertechnik zum Fermenter 

• geeigneter Fermenter (je nach Variante)

 

VERFAHRENSTECHNIK II

Variante 1:

• Einlagerung 100% gesunder, unverletzter Trauben

• Temperatur 25 -30°C

• Co2-Begasung

• Abtrennen des austretenden Mostes

• Regelmäßige Kontrolle: Temperatur, SensorikO2-Gehalt

• Abpressen nach 8 -12 Tagen

 

VERFAHRENSTECHNIK III

Variante 2:

• „CO2-Begasung“ durch Vorlage von 20 -60% gärender Maische

• Temperatur 25 -30°C

• Auflegen 100% gesunder, unverletzter Trauben

• Regelmäßige Kontrolle: Temperatur, Sensorik, O2-Gehalt

• Abpressen nach 8 -12 Tagen

 

VERFAHRENSTECHNIK IV

Variante 3:

• Traditionelle Maischgärung mit bis zu 50% ganzen Beeren(häufig entrappt)

• Meist niedrigere Temperaturen

• Geringere Intensität der MC in flüssiger Phase

 

VERFAHRENSTECHNIK V

Nach Beendigung der MC liegen 2 Fraktionen vor:

Freilauffraktion:

• Meist durchgegoren

• Aktivität von BSA-Bakterien

Pressmost:

• Höherer Restzuckergehalt

• Niedriger Gesamtsäure-& Polyphenolgehalt

• Höherer Gehalt an Aroma & wertgebenden Inhaltstoffen

 

FAZIT

• Relativ aufwendig bei großen Mengen:

• Handlese, Traubentransport, Gärkontrolle

• Problemlos bei Kleinmengen

• Risiko

• Frischer, fruchtiger Weintyp

• Früher trinkreife Weine, geringes Alterungspotential

• Als Cuvee-Partner sehr gut geeignet

 

QUELLEN:

• Blankenhorn, D., Enk, S. (2002): „Neue Erfahrungen der Macération Carbonique bei Württemberger Rebsorten“

• Flancy C., et al. (1987): “La vinification par maceration carbonique”

• Ribéreau-Gayon,p., et al. (2006): „Handbook of Enology“ Volume 1, The Microbiology of Wine and Vinifications, second edition

• Kornmehl, C. (2005):„Macération Carbonique bei der Rebsorte Riesling“ Diplomarbeit