Der Unterschied zwischen Weißwein und Rotwein?
Weinkenner assoziieren mit Weißweinen immer drei Stichwörter: Fisch, Sommer und Frische. Da ist der rote Bruder schon etwas schwerer. Weißwein hat i.d.R. einen etwas geringeren Alkoholgehalt, ist erfrischender, oft mineralischer und mit seiner dezenten Fruchtigkeit der ideale Begleiter für Vegetarisches, Fisch und Meeresfrüchte. Durch den geringeren Alkohol- und meist auch Zuckergehalt hat der Weißwein in der Regel außerdem weniger Kalorien als der Rotwein und wirkt erfrischend an heißen Sommertagen.
Dann gibt es da noch den Unterschied zum Rotwein im Ausbau und dem Pressverfahren. Weißwein wird sofort nach dem Abbeeren gepresst und vergoren um Frische zu wahren, während die Vinifikation des Rotweins die Schalen erst nach der Maischegärung vom Most getrennt werden, um so die dunkle Farbe und die Tannine zu fördern.
Die wichtigsten, bzw. die trendigsten Sorten in Deutschland sind Grauburgunder, auch unter den italienischen bzw. französischen Namen Pinot Grigio und Pinot Gris bekannt, Weißburgunder – Pinot Blanc oder Pinot Bianco, Müller-Thurgau, Sauvignon Blanc, Chardonnay, Riesling und Silvaner. Länderspezifisch gibt es dann natürlich oft auch noch autochthone (nur in bestimmten Regionen kultivierbar) wie der Zibibbo aus Sizilien oder der Cataratto – ebenfalls Sizilien, oder aus Österreich die bekannte Rebsorte, der Grüner Veltliner.
- Zum Chardonnay: Ein Wein mit der größten Verbreitung global. Der Geschmack ist wie bei vielen Rebsorten sehr von seiner Herkunft abhängig. Am Chardonnay scheiden sich jedoch die Geister; die einen verehren ihn, seine Gegner Missfallen auf die Formel ABC: Anything but Chardonnay.
- Zum Grauburgunder: Deutlich weniger polarisiert der Pinot Gris. Mit seinem duftigen Charakter und seiner eher säurearmen Natur (Burgunder Rebsorten sind etwas geringer in der Säure) ist er deutlich gefälliger. Seine Aromen gehen leicht in die Zitrus Richtung, leicht exotisch und vegetativ.
- Der Sauvignon Blanc zeichnet eine Vielzahl von Aromen aus. Er besitzt aber deutlich weniger Säure als der Pinot Gris und hat sehr florale und exotische Aromen. Das Bouquet erkennt man leicht. Gras, Stachelbeeren, grünen Früchten und Pampelmusen.
- Deutscher Riesling – mehr als das. Deutschlands Traube schlechthin ist der Riesling. Aber das auch noch nicht lange. In den 90er-Jahren war der Silvaner die häufigste Sorte hierzulande. Dieser spielt heute aber nur noch in Franken eine sehr große Rolle. Es sind mehr als 20% Weinberge in Deutschland mit dem Riesling bestückt. Viel Säure, Anklänge von Zitrusfrüchten, ein harmonischer Geschmack, mineralisch und Aromen von Aprikosen, Pfirsich und Zitrone sind typisch. Die deutschen Anbauflächen sind knapp mit zwei Drittel mit Weißweinen bestockt. Platz zwei unter den weißen Rebsorten bei uns ist der Müller-Thurgau. Noch in den 70ern war er die populärste Sorte. Weißweine mit wenig Säure, fruchtigen Nuancen und einem dezenten Muskatton können zu hervorragenden Weinen reifen.
- Es folgen Silvaner, Grauburgunder und Weißburgunder. Das Synonym für halbtrockene bis liebliche Weißweine waren vor einigen Jahrzehnten noch die Anbaugebiete Rhein und Mosel. In den 90ern, auch durch den Glykol-Skandal beeinflusst, kam das Umdenken - Weißweine trocken aus zu bauen. Nachweis ist hier der Rebspiegel: Der Riesling zu den Gewinnern, Müller-Thurgau und Silvaner gehören zu den eindeutigen Verlierern. Auch die weißen Burgundertrauben aus Frankreich verzeichnen hohe zweistellige Wachstumsraten. Nicht allein das Verhältnis von Restzuckergehalt und Säurewert entscheidet über die Qualität eines Weines. Der Winzer und seine Intension, wie er seine Weine ausbauen will, wie die Nachfrage in seiner Region und auch sein eigenes Interesse hängen davon ab, wie die Weine am Ende schmecken. Auch Weine mit etwas mehr Fructose und Glucose - halbtrockene, liebliche und süße Prädikatsweine - sind eine Kunst. Die häufig lieblich ausgebauten Spätlesen ist hier ein Beispiel. Die Trauben hängen hierzu bis zur maximalen Reifung an der Rebe. Dann gibt es noch die Edelsüßen – Beerenauslese auch BA, bei der die Trauben oft Aromen von Honig zeigen, eine hohe Viskosität herrscht und die Farbe auch etwas mehr in das Bernsteinfarbene über geht, werden in der Regel ebenfalls süß ausgebaut. Allerdings gibt es auch da Ausnahmen wie vom Weingut Markus Molitor. Wie Eisweine fallen BAs und TBAs (Trockenbeerenauslesen) schon in die Liga der Dessertweine, die sich auch als Begleiter zu herzhaften Nachspeisen wie Käse eignen.
Ausländische Weißweine
Der Lugana – Italiens beliebter Weißwein vom Gardasee mit seiner feinen Rebsorte Trebbiano. Diese ist die in Italien meist verbreitete Weißweintraube. Trebbiano Sorten wachsen auf über 54.000 Hektar der Halbinsel, von der Lombardei bis nach Sizilien. Auch der Lugana, ein leicht mineralischer, fruchtiger, frischer Weißwein, wird aus einer Sorte des Trebbiano gekeltert, dem Trebbiano Lugana oder Verdicchio Bianco. Lugana darf sich der Wein allerdings nur dann nennen, wenn er auch aus selbem Gebiet kommt, welches am Südufer des Gardasees liegt. Unterteilt wird das Gebiet in den Westen um Lugana und Rovizza. Dort gibt es trockene Lehmböden, welche sehr mineralischen Wein hervorbringen und die östliche Region um Peschiera del Garda und San Martino di Battaglia. Dieser Teil ist sehr viel hügeliger und auch eine Reiseempfehlung! Die Lehmböden mit ihrem hohen Gehalt an Sand und Gletschersedimenten geben dem Lugana deutlich mehr Struktur ins Glas. Das mediterrane Klima am Gardasee mit viel Sonne und milden Wintern kommt der spätreifenden Traube und der dann entstehenden Frucht dabei sehr entgegen. Im Jahr 1967 wurde der Lugana als einer der ersten italienischen Weine als DOC-Wein zertifiziert. Das 50. Jubiläum sollte man nachträglich mit einer guten Flasche Lugana feiern. Dieser tolle Weißwein eignet sich perfekt als Begleiter für die italienische Sommerküche, zu Antipasti und Fischgerichten, aber auch zu Gerichten mit Geflügel und Pilzen. Sommerlich ist auch der unvergleichbare Charakter. Der junge Lugana hat ein intensives Aroma von Nüssen, Zitrusfrüchten und Hölzern. Jahre später, liegend im Keller, entwickelt der Lugana Noten von Mandeln und Rosen. Eine längere Lagerung ist bei einem guten Lugana sicher zu empfehlen, denn mit den Jahren gewinnt er an Komplexität und Eleganz. Einen Lugana Riserva wie der Tenuta Roveglia, zeichnet interessante Aromen wie Feuerstein und Eukalyptus aus. Grund genug, um auch mit einem Weißwein Geduld zu haben.
Weißwein als Speisebegleiter
Weißwein wird in allen Weinbauregionen der Welt erzeugt. Er bevorzugt allerdings ein gemäßigtes, nicht zu heißes Klima um eine feine frische zu bekommen. Auf dem Globus weit verbreitete Weißweinsorten sind Chardonnay, Sauvignon Blanc, Riesling und Glera. Neben Weißwein macht auch Perlwein, Schaumwein und das Luxus Randprodukt Champagner einen nennenswerten Anteil der weltweiten Weißweinproduktion aus. Wie Rotwein eignet sich Weißwein hervorragend als spitzen Speisebegleiter. Der Restzuckergehalt und die Säure runden Fisch, Meeresfrüchte, Edelschimmelkäse und Süßspeisen ab.
Südafrikas Weißweine
Südafrika hat ca. 100.000 ha. Anbaufläche. Somit ist dieses Sonnenverwöhnte Land einer der 10 größter Wein Erzeuger der Welt. Rebsorten aus Südafrika werden durch ein mildes Klima beeinflusst. Das Meer und die sehr diversen Terriors sind unterschiedlich geprägt. Beobachtet man die Anbaugebiete rund um das Kap genauer, stellt man fest, dass sich dort über 60 verschieden Zonen finden lassen die alle unterschiedliche Klimatische Bedingungen und ein eigenes Terrior haben. Am Kap ist der Weinanbau geprägt durch die Rebsorten Chardonnay, Sauvignon Blanc und Chenin Blanc und über ein Dutzend weiter Rebsorten die nur in kleinen Mengen angebaut werden.
Verbreitung und Bedeutung von Weißwein
Weißwein wird in allen Weinbauregionen der Welt produziert. Die verschiedenen Rebsorten bevorzugen ein kühles Klima, somit befinden sich die meisten Weinbauregionen in gemäßigten Klimazonen. Die wichtigsten und bekanntesten Erzeugerländer trockener Weißweine in Europa (alte Weinwelt) sind Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und Spanien.
Woher kommt der Weißwein?
Die griechische Antike ist der Entstehungsort von Weißwein. Die ersten Weine waren Rotweine und wurden schon vor Christi Geburt, unter dem komplexen Weißweinverfahren produziert, doch die Römer machten den Weinbau in Mitteleuropa populär, wo er während des Mittelalters von christlichen Mönchen perfektioniert wurde.
Was ist Weißwein?
Die Beeren des Weißweines sind nicht ausschließlich hell. Bei der Produktion (Ausbau/Vinifikation) werden Trauben verwendet, welche zum Teil grün, gelb oder hellrot gefärbt sind. Damit sich der Weißwein nicht in das Rosé-Artige wandelt, filtert der Winzer die Beerenschale, die auch die Farbe enthält, direkt nach dem Abpressen heraus. Das Resultat ist strohgelber, ja meist schon Wasserartiger, bis golden gefärbter Wein.
Der Geschmack von Weißwein?
Geschmacklich variiert der Weißwein sehr stark. Die wichtigsten Faktoren, die Einfluss auf den Geschmack und Geruch nehmen, sind die verschiedenen Rebsorte, die Region (Sonnenstunden), der Jahrgang und der Herstellungsprozess (wie lange Maischestandzeit, welcher Pressvorgang). Die Geschmacksvielfalt reicht von Zitrusnoten wie z.B. im Riesling, Silvaner und Prosecco bis zu würzigen Nuancen im Muskateller, Gewürztraminer und floralen Noten im leichten portugiesischen Vinho Verde.
Der Ausbau von Weißwein?
Vor allem kräftige Weißweine eignen sich mehr für den Barrique-Ausbau. Eine Sorte, die häufig für die Reifung im Holzfass verwendet wird und davor meist auch eine BSA (Biologischer Säure Abbau) durchmacht, ist der Chardonnay. Somit kommt im Mund ein leichtes Röstaroma durch, Eichennoten und dezente Vanille, was typisch für den Ausbau mit Holz ist, machen Weißwein im Barrique-Ausbau zum idealen Begleiter von ausgefallenem geräuchertem Fisch und anderen, intensiven Speisen.
Trockener Weißwein?
Der Restzuckergehalt des Weißweines ist sehr niedrig. Laut Deutschem Weingesetz geht der Zuckergehalt von 0-9 g/L Zucker (Glucose, Fructose): Er beträgt im Durchschnittswert etwa vier Gramm pro Liter. Je nach Rebsorte und Winzer schmeckt trockener Wein aromatisch und würzig bis neutral.
Edelfäule?
Schimmelpilz im Weinberg müssen nicht schlecht sein! So ist es auch bei der Edelfäule, was der Begriff „Edel“ schon umschreibt. Der auch als Grauschimmel bezeichnete Pilz, bildet sich lediglich bei warmem Herbstwetter mit einer hohen Luftfeuchtigkeit. Weine mit Edelfäule Bukett gelten als kostbare Rarität und verströmen einen charakteristischen Honigduft.
Wie entsteht Eiswein?
Eiswein wird aus gefrorenen Trauben gewonnen, die bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt geerntet werden müssen. Dies muss auch laut deutschen Weingesetz im Januar passieren. Deshalb ist diese Edle Flüssigkeit auch so rar. Das direkte Auspressen der gefrorenen Trauben sorgt für eine einzigartige Süße. Die Ausbeute ist wegen der Rosinenartigen Beeren sehr gering. Da die Reben über eine hohe Zuckerkonzentration verfügen, weist ein Eiswein eine sehr hohe Viskosität auf. Schon fast Sirup artig. Das Resultat sind hochwertige Süßweine mit einer signifikanten und sortentypischen Säure.
Die verschiedenen Schaumweine?
Zu den weißen Schaumweinen zählen z.B. der berühmte Champagner, der italienische Prosecco, deutscher Winzersekt, spanischer Cava, Krimsekt und portugiesischer Vinho Espumante. Die Kohlensäure welche im Schaumwein enthalten ist entsteht entweder durch natürliche Gärung oder wird dem Wein nach der Gärung (es gibt für die verschiedenen Arten von Schaumwein Richtwerte) künstlich zugesetzt.
Trinktemperaturen für Weißwein?
Vom Weißwein hängt die Temperatur ab und von der Rebsorte, dem Alter und dem Ausbau. Junge, trockene Weine schmecken bei 9 bis 11 Grad am besten. Weine die von Würzigkeit oder Reife, kommend aus dem Barrique-Ausbau, strotzen, trinkt man am besten bei rund zehn bis zwölf Grad um ihr Aroma am besten zu genießen. Eiswein, Strohwein und alle anderen Süßweine benötigen sogar bis zu vierzehn Grad, ähnlich wie ein Rotwein. Einen Sonderfall stellen Schaumweine dar, die auf sechs – acht Grad gekühlt werden sollten.
Essen und Weißwein?
Stichwort ist hier das Food Pairing. Es ist wichtig, den richtigen Weißwein mit der passenden Speise zu kombinieren. Leichte Weine passen hervorragend zu Fisch, Meeresfrüchten, Gemüse, Vegetarischen und Veganen wohingegen ein üppiger Wein auch zu Schweinefleisch und Edelschimmelkäse schmeckt. Die Restsüße in Dessertweinen passt zu geräuchertem Käse oder Fisch, rundet aber auch Nachspeisen mit Schokolade gelungen ab. Schaumweine harmonieren hervorragend mit Schalentieren und Muscheln. Er eignet sich somit sehr gut zum Kochen und verleiht vielen Gerichten zusätzlich einen angenehmen und ausgewogenen Säure Anteil. Ob Risotto, gedünstetes Gemüse oder eine Béchamelsauce, all diese Gerichte entfalten erst durch die Zugabe von Weißwein ihr volles Potenzial. Auch leckere Nachspeisen wie das berühmte Birnenkompott von der Oma oder eine helle Mousse schmecken in der spitzen Kombination mit Weißwein besonders aromatisch.
Lagerung von Weißweißwein?
Weißwein muss vor dem Genuss nicht gelagert werden. Es gibt durchaus Weißweine die eine Reife vertragen. Wie zum Beispiel die Weine vom Klaus Peter Keller, Breuer, Bürklin Wolf, oder auch viele sehr bekannte Franzosen, die um nicht jeglichen Rahmen zu sprengen hier nicht aufgezählt werden können. Insbesondere junge Weine, Perlweine und Schaumweine schmecken in der Zeit nach der Abfüllung am besten. Sorten mit markanter Säure wie ein Riesling oder sehr süße Dessertweine eignen sich am besten für eine längere Lagerung.
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