Der Ökologischer Weinbau (in Stichpunkten)
1. Bewirtschaftungssysteme im Weinbau
1.1 Integrierter Weinbau
- GUTE FACHLICHE PRAXIS
- abgeleitet aus Gesetzen und Verordnungen
- so viel wie nötig, so wenig wie möglich-Dünung: Stickstoff, Nährstoffbilanz, Humus-Einschätzen der Düngung durch Bodenuntersuchungen Stickstoffgehalt im Blattstiel und am Ertrag vom Vorjahr-Untersuchungen müssen 7 Jahre aufgehoben werden.
- Stickstoffbilanz muss jeder führen (Rebschulen, Jungfelder bis 1 Jahr oder wer weniger als 50kg/ha ausbringt AUSGENOMMEN).
- Stockstoffbindende Leguminosen mit in Bilanz einrechnen-Phosphoerbilanz: Der Phosphor ist wichtig für den Energietransport der Rebe (befindet sich im alten Schnittholz)
- Phosphoruntersuchung alle 6 JahreKontrolle erfolgt über Fachrechtskontrollen (angekündigt) und Förderungskontrollen (5% unangekündigt). Die gute fachliche Praxis dient einerseits „der Gesunderhaltung und Qualitätssicherung von Pflanzen und Pflanzenerzeugnissen“, andererseits „der Abwehr von Gefahren, die durch die Anwendung, das Lagern und den sonstigen Umgang mit Pflanzenschutzmitteln oder durch andere Maßnahmen des Pflanzenschutzes, insbesondere für die Gesundheit von Mensch und Tier und für den Naturhaushalt, entstehen können“.
• Die gute fachliche Praxis kann als ein Handlungsrahmen angesehen werden. Sie stellt eine Basisstrategie im Pflanzenschutz dar.
Die 5 wichtigsten Punkte für den Pflanzenschutz:
Nährstoffvergleich-Bilanzierung (N&P).
Bodenuntersuchungsergebnisse.
Sachkundenachweiß im Rebschutz (meist mit Berufsausbildung verbunden, Führerschein ist das gleiche).
Pflanzenschutzgeräte.
TÜV.
Dokumentation von Düngung und Pflanzenschutzmaßnahmen.
1.2. Kontrolliertumweltschonender Weinbau (KUW)
- nachhaltiger WeinbauGUTE FACHLICHE PRAXIS + spez. Richtlinien (Förderprogramme)
- eingeschränkter Herbizideinsatz
- Winterbegrünungspflicht
- Eingeschränkte N-Dünung
- Eingeschränkter Pflanzenschutzmitteleinsatz + Einsatz Landschaftspflegeelemente
Kontrolliert umweltschonender Weinbau hat das Ziel, durch seine Wirtschaftsweise den Naturhaushalt mit dem Lebensgrundlagen Wasser, Boden und Luft zu schützen, und die Landschaft möglichst wenig zu belasten.
- Verwendung widerstandsfähiger Rebunterlagen mit Reblaustolerante
- Regelmäßige ausreichende Versorung des Bodens mit organischer Masse. Offenhaltung der Bodenoberfläche ist eine Ausnahme (nur bei Jungfelder und Austrocknungsgefahr)
- Winterbegrünungspflicht (Nov. –April)
Regulierung der Herbizide.
Klärschlämme verboten. Wiederverwendung Düngemittel erwünscht
1.3 Ökologischer-Biologischer-und Biodynamischer Weinbau.
GUTE FACHLICHE PRAXIS + EU-Verodnungen + Richtlinien Anbauverbände-Fachrechtskontrollen (jährlich)
- Kontrollen im Rahmen der EU-Verordnungen
- Privatrechtliche Kontrollen der Anbaubauverbände
- Kontrollen der Agrarfördermaßnahmen
Unterschied Öko-und Biodynamischer Weinbau.
Beides gehört zum Ökoweinbau. Beide unterliegen der Öko-EU-Verordnung.
Biodynamischer hat gleiche Richtlinien wie Ökologischer Weinbau: JEDOCH
- Hornmisch, Hornkiesel und Kompost verwendenVerwendung der Präperate unterscheidet ihn damit vom „normalen“ Öko-Weinbau.
2. Rechtlicher Rahmen des Ökologischen Weinbaus.
- Also mal ehrlich da hab ich mir auch nix durchgelesen: Würde mir EU VO 834-2007, EU VO 889-2008 merken. Da ist biologischer Weinbau auf EU-Recht normiert.
3. Praxis des ökologischen WeinbausKontrolle und Zertifizierer.
Grundsätzlich dürfen nur Unternehmen, die nach EG-Ökoverordnung arbeiten „BIO“ draufschreiben. In Deutschland größtenteils den Ländern überlassen. Esgibt auch private Kontrollstellen, die von staatlicher Seite zugelassn sindUmstellunungsplanung
3.1. Jahre Umstellungsphase. Bis dahin ist man noch kein Ökobetrieb.Grundsätzliche ÜberlegungenKurzfristig:
- persönliche Einstellung (Betrieb/Familie/Mitarbeiter)
- Vorkenntnisse & Ausbildungsstand
- Arbeitskräftebesatz & Schlagkraft
- Vermarktung-betriebswirtschaftliche Konsequenzen
- Weiterbildung
- Dokumentationspflicht
- Fördermaßnahmen
- Infobeschaffung
- Umstellung Rebschutz
- Bodenpflege und Düngung
- Mechanische Zwischenstockbearbeitung
- Arbeitszeitbedarf/Arbeitskräftebesatz
Kundenakzeptanz - Lanfristig:
- Rebsortenwahl Problemlagen
- Optimierung Bodenpflegesysteme Extremstandorte
- Änderung Absatzstruktur
Anbautechnik und Sortenwahl -
Grundlagen: Wüchsigkeit & Laubwandstruktur.
- Mittlere Wüchsigkeit (30dt Holz/ha).
- Frühes Ausbrechen (10-12 Triebe auf den laufenden Meter).
- Termingerechte und exakte LaubarbeitenFrühes Entblättern der Traubenzone (Nachblüte).
Lockere Traubenstruktur
- Wahl der Rebsorte/Klone
- Termingerechtes Teilentfruchten/Traubenteilen
- Gibberlinsäure ist verboten
PROBLEM: Biopflanzgut ist vorgeschrieben! Woher nehmen? Rebschulen müssen Bioreben von normalen Reben trennen
- Desinfektion von Ca. 20%
- Bei Nachpflanzungen im Normalfall nur bis 5% aus konventionellen Pflanzgut erlaubt.
PIWIS: z.B. Regent, Johanniter, Phönix etc.
- wichtig, da für Ökoweinbau vor allem Pero und Oidium Problem!
BODENPFLEGE UND DÜNGUNG
- Bodenfruchtbarkeit
1.Pflanzennähstoffe werden gespeichert und bei Bedarf an Pflanze abgegeben
2. Ziel ist es Pflanzbestände optimal mit Bodenwasser und Bodenluft zu versorgen
3.Hohe biologische Aktivität für optimales Wurzelwachstum und rasche Umsetzung organischer Substanzen
Wie steigere ich die Bodenfruchtbarkeit?
1.Erhalt, Schaffung, Steigerung durch Lebenverbauung (Bodenkrümilig, gut durchwurzelter Boden.
2. Intensivierung Lebensprozesse Organismus Boden (Edaphon)
3. Steigerung Humusbildung & Mineralisation
4. Ernährung & Gesundheit der Reben (antiphytepathogenes Verhalten)
Bodenstruktur - gliedert sich wie folgt auf: Bodenart: Sand/Lehm/Ton.
Bodenstruktur: Teilchengröße, Verdichtungen, Horziont.
Wurzelbild: Durchwurzelungsaktivität, Feinwurzelanteil.
Bodenfeuchte: und deren Verteilung
Organischer Rückstände: Menge/Verteilung.
Verrottungsgrad
Bodenbearbeitung:- Flach wenden, tief lockern.
Lockerung biolgisch über Begrünung stabilisieren.
Nur bei idealer Bodenfeuchte bearbeiten - Und warum jetzt der ganze Spaß mit der Bodenbearbeitung? Verdichtungen abbauen.
Erweiterung durchwurzelbarer Boden.
Anschub Mineralisation.
BEGRÜNUNG-
Auflockerung der Monokultur Weinberg: Nützlingsattraktiion über blühende, vielartige Begrüungsbestände.
Begrünungspflanzen: Körnerleguminosen (Bohne, Erbse, Lupine, Wicke).
Mittel-& Kleinkörnige Leguminosen (Kleearten, Luzerne, Seradella, Esparette)
Kreuzblütler (Ölrettich, Senf, Raps, Rübsen)
Getreide (Roggen, Weizen, Geiste, Hafer usw)
Gräser (Weidelgras, Schwingelarten, Trespen, Rispengräser)
Kräuterpflanzen (Phacelia, Buchweizen, Malven, Wiesenkräuter, Gewürzkräuter)
Intensive Durchwurzelung des Bodens:
Nahrungfür das
-Bodenleben
- Nährhumusbildung
- Humusaufbau
- Dauerhumusbildung
- Leguminosenbetonte
- Mischungen
- Symbiosen mit Rhizobien
- Luftstickstofferhaltung
Ersatz des Fruchtwechsels – Bodenstrukturverbesserung:
Erhalt Bodenfruchtbarkeit/Erosionsschutz.
Ansähen: Im Frühjahr, Mitte August, Nach der Lese.
Anschließend: Walzen: Schaffung natürl. Mulchdecke, Verminderung Transpiration, Mineralisation Teile Biomasse (Wurzel).
Prinzipiell: Artenarme Gräser VS vielartige Rotationsbegrünungen
Typen: Teilzeit-, Dauer-, Umbau-Natürliche Begrünung
Dauerbegrünung nur solange halten, wie sie der Zielsetzung zuträglich sind.
REBSCHUTZ:
Grundlagen: Sehr gute FachkenntnisseOptimale ApplikationstechnikSchnelle Reaktionsfähigkeit (Schlagkraft)Pflanzenstärkungsmittel und Pflanzenschutzmitte.
Pflanzenschutzmittel:
- direkte Wirkung
-Wirken direkt gegen Insekten, Schädlinge, Pilze und Unkräuter
- Aufwendiges Zulassungsverfahren mit Prüfung der Wirksamkeit und
Umweltverträglichkeit
- Direkte Einwirkung auf Unkräuter und SchädlingePflanzenstärkungsmittel
Indirekte Wirkung
- Abhärtende Wirkung: inkrustierung Silikaten in die Epidermes
- Resistenzinduzierende Wirkung: Auslösungs Resistensreaktion (wie Impfen)-Antagonistische Wirkung
- ausscheiden toxischer Stoffe-Schwach fungizide Wirkung
- direkte Wirkung auf Schadererger, physikalisch bedingt
Pflanzenstärkungsmittel haben keine schädlichen Auswirkungen auf Gesundheit von Mensch und Tier, das Grundwasser und den Naturhaushalt. Des Weiteren sind sie ausschließlich dazu bestimmt, die Widerstandsfähigkeit von Pflanzen gegenüber Schadorganismen zu erhöhen, egal ob parasitär, oder nicht parasitär. Die Anwendung erfolgt an abgeschnittenen Zierpflanzen.
- bewirken Stärkung Pflanze
- Erhöhung Widerstandskraft
- Wirkung ist vorbeugend
- Resistenzinduzierende Wirkung-Keine Schädliche Auswirkung auf Mensch, Tier, Grundwasser, Naturhaushalt-Kein strenges Zulassungsverfahren
- Aufpassen womit man was mischen kann
- mit 600-800L fahrenAufteilung der Pflanzenstärkungsmittel in 4 Gruppen-Stärkungsmittel auf anorganischer Basis (Kieselsäure, Gesteinsmehle, Karbonate, Phosphate)
- Stärkungsmittel auf organischer Basis (Milch, Molke, Pflanzenextrakte, Kompostextrakte)
- Homöopathika
- Homöopathische Aufbereitungen aus anorg. und organischen SubstanzenPräperation auf mikrobieller Basis
- Pilze und Bakterien, AQ10-Oidium etcBsp. Gegen Pero/Plasmopera: Mycosin-VIN und Fructogard
Bsp: Gegen Oidium: Kalium
-Wasserglas, Bicarbonate, HF-Pilzvorsorge
SONSTIGE Symptome der Rebmüdigkeit
- Vermindertes Triebwachstum
- Internodien kleiner
- Blätter kleiner
- Rückgang Wurzelbildung-Dunkelfärbung Wurzeln
- “vermodern“
- Wenig lebende weise Wurzeln
Weinbergsbrache Ziele
- Abbau Rebmüdigkeit
- Minderung der eventuellen vorhanden Nemathoden
- Verbesserung der Bodenstruktur
- Einarbeitung schwer beweglicher Nährstoffe
- Strukturverbesserung (u.a. Humus)
Kellerwirtschaftlich:
3-Jahre Umstellungsphase: erst dann ist es anerkannt ökologische Ware - solange: „Wein aus Trauben aus der Umstellung auf den ökologischen/biologischen Weinbau“Max 5% Verschnitt aus konventioneller Ware erlaubt - sonst keine Deklartionserlaubnis
Erlaubt im Keller: - Umkehrosmose, Membranfiltration
Verboten: - GMOs, Derivate, Kryoextraktion, Teilentalkoholisierung, phys. Entschwefelung, Eletkrodialyse & Kationentauscher, Blauschönung.
Anreichung nur mit ökologisch erzeugtem Zucker, Traubenmostkonzentrat und RTK erlaubt.